Fast Fashion stellt heute, eins der größten Unweltprobleme dar. Aber auch die prekären Arbeitsverhäktnisse in den Nähfabriken, sind schockierend.

Ein Glas Wasser reicht nicht einmal für einen Ärmel

Wer kennt’s nicht? Den ganzen Kleiderschrank voll und nichts zum Anziehen. Also schnell das Handy raus, Produkte in den Warenkorb legen, ab zur Kasse – ohne Anstehen. Gespannt auf den Paketboten warten und anprobieren. Zurückschicken, neue Sachen bestellen. Man hat ja, im Prinzip, gespart.


Wer kennt’s nicht? Wäsche türmt sich im Wäschekorb, der Schrank voll. Den Pulli noch schnell irgendwo zwischen quetschen, hinten knüllt sich ein T-Shirt zwischen Stapel und Schrankwand. Beim Aufmachen fällt einem die Hälfte entgegen und im Wäschekorb liegt immer noch so viel, dass man gar nicht mehr weiß, wohin damit.


Muss das Alles sein?

Stellen wir uns einmal vor, wir wären kugelrund. Überwiegend in blau, vereinzelt auch grün und grau. Wir haben kleine Krusten auf unserem ganzen Körper und lassen alles mit uns machen. Wir sind großzügig. Bieten allen unsere Hilfe an, wo wir nur können. Auch denen, die uns Tag für Tag nur Schaden und Schmerz zufügen. Manche hinterlassen Löcher in unserem Körper. Andere sorgen mit ihrem Verhalten dafür, dass unsere ‚Sonnencreme Schicht‘ abgewaschen wird und wir uns immer mehr verbrennen. Klingt scheiße? Denkt sich unsere Erde wahrscheinlich auch.
2018 gab jeder Deutsche, im Schnitt, 780 Euro für Kleidung aus. Das entspricht einer Shoppingtour von 15 Euro pro Woche. Kaum zu glauben. Wie machen wir das bloß, wenn wir doch regelmäßig damit beschäftigt sind, teils ungetragene Kleidung, auszumisten? Von den durchschnittlich 60 gekauften Kleidungsstücken pro Jahr, wird nahezu jedes fünfte nie bis selten getragen.

Mama kommt erst nach Hause, wenn die Kinder schon schlafen...


Die T-Shirts, die dann im Müll oder im Altkleidercontainer landen, haben eine lange Reise hinter sich. Produziert wird meistens im asiatischen Raum, da dort die Löhne besonders gering sind. Ermöglicht wird dies durch die schlechten Arbeitsbedingungen und unzureichenden Kontrollen, sowie die mangelnde Sanktionierung. In vielen Fabriken arbeiten die Näherinnen bis zu 80 Stunden pro Woche, bei einer gesetzlichen Höchststundenzahl von 45 Stunden pro Woche plus 12 Überstunden. Dass diese Rechnung nicht ganz aufgeht, ist wohl allen klar. Aber dass da jemand ist, der meinen ganzen Kleiderschrank genäht haben könnte und dabei, mit einem Lohn von umgerechnet ca. 128 Euro pro Monat, nicht mal das Geld hat, selbst drei verschieden Shirts zu besitzen, war mir nie so bewusst. Und wenn ich darüber nachdenke, tut es mir leid.

Aber nicht nur die sozialen Auswirkungen der konventionellen Kleidungsherstellung sind schockierend. Auch die ökologischen Konsequenzen sind, unserer Ansicht nach, kaum tragbar. Laut den Vereinten Nationen, braucht es rund 7,500 Liter Wasser, um eine Jeans herzustellen. Das ist ungefähr so viel, wie ein Mensch im Schnitt, in sieben Jahren trinkt. Neben den 93 Billionen Kubikmetern Wasser, die für die Kleidungsherstellung jährlich benötigt werden, werden auch ca. eine halbe Million Tonnen Mikrofasern verarbeitet, die aus 3 Millionen Barrel Erdöl gewonnen werden.

Welche Chemikalien dürfen es heute sein?


Für alle, in der Textilproduktion integrierten Prozesse, wie zum Beispiel, das Glätten, Bleichen und Färben, wird pro Kilogramm Kleidung, ungefähr ein Kilogramm Chemikalien verwendet. Insgesamt werden rund 6,500 verschiedene Chemikalien bei der Textilveredelung genutzt, darunter auch gesundheitsgefährdende Schwermetalle.
Hinzu kommt, dass ungefähr 65 % der Textilfasern auf dem Weltmarkt aus Kunststoffen bestehen. Diese synthetischen Chemiefasern, auch bekannt als Polyester, Polyamid oder Polyacryl, sind einer der Gründe, für unser hausgemachtes Mikropartikel Problem. Die 98 Millionen Tonnen Öl (2015), werden zu beinahe unlöslichen Plastikteilchen, die durch die Produktion, aber auch durch herkömmliche Waschgänge, in unseren Meeren und Flüssen landen. Vielleicht können sich die Fische bald selbst eine Hose nähen. Die Rohstoffe dazu hätten sie ja.

Laut einer Studie der International Union of Conservation of Nature, stammen 35 % des Mikroplastiks in den Weltmeeren von synthetischen Textilfasern.
Damit stellt die Modeindustrie die zweitgrößte Umwelt-verschmutzende Industrie der Welt dar.
Das Gefühl, dass all diese Zahlen und Fakten hinterlassen, ist irgendwie beklemmend, oder? Am liebsten würde ich gleich losziehen und alles besser machen. Aber wie?

Muss das alles sein? Nein, muss es nicht.


Falls ihr Lust habt, ein langlebiges, qualitativ hochwertiges und vor allem nachhaltiges Kleidungsstück zu besitzen, schaut doch mal in unserem Shop vorbei. Jede bestellte Klamotte, wird extra für dich bedruckt und verschickt. Wir achten darauf, dass unsere Klamotten aus Naturfasern, wie Bio Baumwolle, hergestellt werden und der ganze Ablauf möglichst umweltschonend ist. Denn uns liegst Du und die Welt am Herzen.

 

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